Aktuell – Menschen Freiheit Dialog

Die Pandemie der Ungeimpften?!

Immer wieder ist diese Phrase zu hören – doch was ist wirklich dran an dieser Aussage?

In der Ärztezeitung vom 08.11.21 wurde der Ausspruch des Weltärztepräsidenten Montgomery bei Anne Will folgendermaßen als Headline aufgenommen:

„Tyrannei der Ungeimpften“: Der Zorn der Vernünftigen

Und weiter …

„Doch trotz möglichen Impfschutzes steigen die Infektionszahlen exponentiell, die Sieben-Tage-Inzidenz überschritt am Montag den Wert von 200. Dabei dürfte eigentlich in den Nenner des Quotienten nur noch dasjenige Drittel einbezogen werden, das nicht geimpft ist: Dann läge die Sieben-Tages-Inzidenz bei 600 und würde das Risiko zutreffender widerspiegeln.“

Stimmt das???

Tatsächlich haben wir heute (30.12.21) eine Bundesweite 7-Tage-Inzidenz von 207,4! (siehe RKI) Zur Erinnerung: Im Dezember 2020 lag die tägliche Fallzahl bei durchschnittlich 20 000 – Heute bei 45000!¹ Und das bei einer gegenwärtigen Quote von 70,9 % Vollgeimpften!² Im Gegensatz zu 0% im Vorjahr!!!

Zählt man den Bevölkerungsanteil hinzu, für den die Stiko keine Impfempfehlung ausgesprochen hat (Kinder unter 12 Jahren und für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und Unverträglichkeiten)³, bzw. die Genesenen, so bleiben etwa knapp 15% übrig.

Besonders bemerkenswert ist dabei auch, dass ja die Ungeimpften nun nahezu aus dem öffentlichem Leben verbannt sind (ab 22.11.21 unter bestimmten Bedingungen (siehe unten*) – flächendeckende 2G-Regel⁴) und bis vor Kurzem die Geimpften im Gegensatz zu 2020 kaum getestet wurden. Das bedeutet zunächst zweierlei:

Die tatsächliche Fallzahl dürfte in 2021 sogar noch deutlich unterschätzt sein, da ja die Gruppe der Geimpften nicht flächendeckend mit getestet wurden und werden (so wie noch in 2020).
Schon hier irrt Herr Montgomery; denn tatsächlich werden im Wesentlichen ja jetzt die UNGEIMPFTEN getestet – WIR HABEN DE FACTO ALSO DIE INZIDENT DER UNGEIMPFTEN!
Da es sich immer mehr herausstellt, dass die Anzahl der Geimpften, die sich infizieren deutlich unterschätzt wurde (so wird sogar offiziell der gegenwärtige Impfschutz auf lediglich 35% bei der Deltavariante geschätzt⁵. Noch geringer fällt der Schutz bei der Omicron Variante aus, hier gehen Experten von einer nochmals deutlich geringeren Schutzwirkung aus⁶, neuere Daten legen den Schluss sehr nahe, dass Geimpfte sogar einen geringeren Schutz gegen diese Variante haben⁷), wäre bei flächendeckender Testung von einer noch höheren Inzidenz auszugehen.
Was verständlich wird, wenn man sich erinnert, dass die zugelassenen Impfstoffe auf Basis der Wuhan-Variante, die es ja unstrittigerweise nicht einmal mehr gibt, entwickelt wurden.
Zur Erinnerung: Auch das RKI weist darauf hin, dass die Impfungen, wohl lediglich einen schweren Verlauf etwas unwahrscheinlicher macht.
Wenn man aber nur 15-20% der Bevölkerung regelmäßig testet, kann man logischerweise davon ausgehen, dass man eben auch erheblich weniger findet.
Da die Gruppe der Ungeimpften überdies nun fast nirgends mehr im öffentlichen Leben auftauchen, können Sie seit Einführung der flächendeckenden 2-G Regel (seit Anfang Dezember), ja nicht mehr nennenswert das Virus verbreiten – auch schon deshalb nicht, da auch bei privaten Feiern, Ungeimpfte ausgegrenzt werden. Das legt zumindest eine
Studie der Bundeswehruniversität München⁸ nahe:

„Wer nicht unter 2G fällt, wird es dieses Jahr an Weihnachten möglicherweise schwerer haben. 44% der Befragten geben an, Feste und Treffen zu meiden, auf denen die 2G-Regeln nicht umgesetzt werden. Unter den Geimpften sind es sogar mehr als die Hälfte (52%). 43% der Befragten – und ebenfalls 52% der geimpften Personen – würden diese Personen sogar bewusst nicht zu sich einladen. „Wir erkennen hier ganz deutlich die Tendenz, dass Impfverweigern von vielen Menschen sozial sanktioniert wird“, so Rauschnabel…“
https://idw-online.de/de/news783612*.

Wenn man jetzt noch bedenkt, dass offiziell knapp 7 Mio. Menschen in Deutschland als Genesen gelten und selbst das RKI von 2-3mal so vielen Fällen ausgeht, dann reden wir von ca. 16,5 Mio. Genesenen⁹! „Für Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité, spielt die Gruppe der Genesenen bei der Bekämpfung der Pandemie eine wichtige Rolle. „Genesene schließen

eine Immunitätslücke in der Gesellschaft“, erklärte er in seinem „Coronavirus-Update“ vom 9. November.”

Sollte also das Narrativ stimmen und die Ungeimpften würden sich deutlich mehr infizieren müsste doch ein Großteil dieser Genesenen ungeimpft gewesen sein! Leider wird dies nicht zuverlässig erhoben; aber nehmen wir es einmal an:
Dann wäre es doch wohl sehr wahrscheinlich, dass die Gruppe der „Ungeimpften und nicht immunisierten“, also jene Gruppe, welche die Pandemie angeblich ja „treiben“ noch sehr viel kleiner ist, da ja viele aus der Gruppe der Ungeimpften sich bereits früher infiziert haben dürften und deshalb ebenfalls immunisiert sind. Studien legen, wie schon berichtet, sogar den Schluss nahe, dass die Genesenen sogar besser geschützt sind, als die Geimpften.

Das die Genesenen offiziell lediglich sechs Monate als geschützt gelten, ist, wie Frau Merkel dazu anmerkte, eine politische Entscheidung. Die meisten Untersuchungen gehen hier jedenfalls von einem mindestens 12 monatigem Schutz aus⁹.
Ein wesentlicher Aspekt ist auch noch, dass wiederholt von Infektionsmedizinern und Epidemiologen dringend davor gewarnt wurde, in eine Epidemie/Pandemie hinein zu impfen(siehe z.B. 10). Der Mutationsdruck nehme dann stark zu und es kommt vermehrt zu Nischenmutationen. Entgegen einer natürlichen Abschwächung des Erregers kann das dann nämlich zu gefährlicheren Varianten führen, da wir gegen diesen dann stärker veränderten Erreger nicht mehr so geschützt sind.

Auch die Vorstellung alle Coronavarianten durch flächendeckende Impfungen, wie bei den Pocken, „auszurotten“ hat sich in vielen Ländern mit einer nahezu 100% Impfquote als unrealistisch herausgestellt. Siehe Israel, Malta oder Gibraltar.

Zusammenfassend

Die Aussage u.a. von Herrn Montgomery, dass die Inzidenz bei den Ungeimpften dreimal so hoch wäre, ist nicht nachvollziehbar, da ja sowieso schon weit mehr Ungeimpfte getestet werden und wir somit im wesentlichen schon jetzt die Inzidenz der Ungeimpften testen.
Die bestehende Inzidenz auf nur ein Drittel der Bevölkerung zu verteilen, ist überdies auch deshalb unsinnig, da dies bedeuten müsste, dass Geimpfte nicht zur Inzidenz beitragen würden, was mittlerweile nachweislich falsch ist! Darüber hinaus handelt es sich eben nicht um ein Drittel der Bevölkerung, sondern vermutlich um weniger als 15% (Kinder und Genesene müssen abgezogen werden); es sei denn man möchte Personengruppen für die die STIKO KEINE Impfempfehlung gibt, trotzdem gleich mal mitimpfen.
Mit jeder weiteren Mutation ist, aufgrund der Immunitätsflucht (die durch Impfen in die Pandemie hinein, auch noch gefördert wird) der zu erwartende Impfschutz immer geringer. Da dürfte auch ein ständiges Nachboostern nicht mehr helfen. Wir würden ja auch nicht auf die Idee kommen, bei einer nicht mehr wirksamen, weil nicht mehr aktuellen Grippeimpfung, immer wieder mit dem gleichen unwirksamen Impfstoff nachzuimpfen.
Ein wesentlicher Aspekt ist auch, dass die Atemwegserreger in einer Population nicht zu schnell verbreitet werden sollte, wie dies auch durch die Impfung geschieht, da sonst der angesprochene Mutationsdruck zu einer noch größeren Gefahr werden könnte.
Die Gruppe der Ungeimpften wäre für eine langsamere Immunisierung in der Bevölkerung theoretisch sogar sehr wichtig, da sonst der angesprochene Mutationsdruck zu sehr steigt; für ein ja gegenwärtig laufendes Rolling Review
Verfahren, dass ja bei den aktuellen Impfstoffen mit bedingter Zulassung läuft, sowieso – bedarf es doch einer genügend großen Kontrollgruppe. Das all das politisch-aggressiv verhindert werden soll, mutet deshalb schon sehr besorgniserregend an.

*Bedingungen für 2-G
(Quelle: https://www.morgenpost.de/vermischtes/article233137145/corona-2g-regel-bedeutung-geimpft-genesen.html)
Schwellenwert 3: Liegt die Rate über drei, muss in dem entsprechenden Bundesland 2G flächendeckend gelten. Das heißt, nur noch Geimpfte und Genesene dürfen dann Veranstaltungen besuchen, in gastronomische Einrichtungen gehen und körpernahe Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
Schwellenwert 6: Liegt die Hospitalisierungsinzidenz über einem Wert von sechs, gilt die 2G-plus-Regel. Um weiterhin Zutritt zu den oben aufgeführten Einrichtungen und Veranstaltungen zu erhalten, müssen Geimpfte und Genesene dann zusätzlich einen negativen Corona-Test vorweisen.
Schwellenwert 9: Ab neun neuen Covid-19-Patienten in Kliniken je 100.000 Einwohnern greift die sogenannte Länderöffnungsklausel. Die betroffenen Bundesländer können dann weitere individuelle Maßnahmen und Einschränkungen beschließen.
(Umsetzung ist grundsätzlich noch Ländersache – wird aber, mit einzelnen Verschärfungen, gegenwärtig flächendeckend in Deutschland umgesetzt)

Quellen